Blog Thema Energieeffizienz
Energieeffizienz steigern durch optimalen Betriebspunkt in der Produktion
Wer Produktionskosten senken und nachhaltig wirtschaften will, kommt an einem energieeffizienten Betrieb nicht vorbei. Ein entscheidender Faktor dabei: Die Ausrichtung der Produktion am tatsächlichen Kundenbedarf – und damit am optimalen Betriebspunkt.

Warum der Betriebspunkt so wichtig ist
In jeder Produktionsumgebung schwankt die Auslastung. Wird zu viel Kapazität vorgehalten, steigen Energieverbrauch und Stückkosten. Wird zu wenig produziert, können Aufträge nicht fristgerecht erfüllt werden.
👉 Die Lösung: eine Produktion, die auf den durchschnittlichen Kundenbedarf abgestimmt ist.
Gestaltung im optimalen Betriebspunkt
Ein optimaler Betriebspunkt führt zu einem minimalen stückbezogenen Energieverbrauch – und damit zu einer nachhaltig wirtschaftlichen Produktion. Wird die Produktionsleistung zu stark reduziert (Teillast), steigt die Energieintensität. Wird sie hingegen über den tatsächlichen Bedarf hinaus gesteigert (Überlast), nimmt der Energieverbrauch ebenfalls überproportional zu.
🎯 Ziel ist es also, die Produktionsmittel genau so auszulegen, dass die Energieintensität über den Kundenbedarf hinweg möglichst konstant niedrig bleibt.
Praxisbeispiele für energieeffiziente Auslegung
⚙️ Beispiel: Auslegung von Antrieben
Antriebe sollten so ausgelegt werden, dass sie nahe am tatsächlichen Lastpunkt arbeiten. Arbeiten sie überwiegend im Leerlauf, sinkt der Wirkungsgrad drastisch. Moderne Systeme ermöglichen eine automatische Leistungsanpassung an den Bedarf – das senkt die Energieverluste erheblich. Studien zeigen Einsparpotenziale von bis zu 60 % bei richtig abgestimmten Antriebssystemen.
💧 Beispiel: Dimensionierung von Pumpen
Beim Einsatz von Pumpen ist eine bedarfsgerechte Dimensionierung entscheidend. Statt einer großen Pumpe sollten mehrere kleinere, regelbare Pumpen eingesetzt werden. So lässt sich flexibel auf unterschiedliche Anforderungen reagieren und gleichzeitig Redundanz sicherstellen. Das verbessert nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch die Ausfallsicherheit.
🛠️ Beispiel: Fahrweise von Bearbeitungsmaschinen
Die Bearbeitungszeit einer Maschine lässt sich oft durch Änderungen der Maschinenparameter variieren. Zwar sinkt der absolute Energieverbrauch bei einer energiesparenden Fahrweise, doch steigt gleichzeitig die Bearbeitungszeit stark an. Das führt zu einer höheren Energieintensität pro Werkstück. Auch hier gilt: Nur eine optimierte Fahrweise sorgt für eine effiziente Produktion im Gleichgewicht zwischen Zeit und Energie.
Königsweg zur Einführung des optimalen Betriebspunktes in einem Produktionsprozess
Der optimale Betriebspunkt ist ein zentraler Baustein für energieeffiziente und wirtschaftliche Produktionsprozesse. Doch die Art der Umsetzung unterscheidet sich je nach Ausgangssituation deutlich – je nachdem, ob es sich um ein Greenfield-Projekt (Neuanlage) oder ein Brownfield-Projekt (bestehende Anlage) handelt.
1. Den Kundenbedarf präzise analysieren
Egal ob Neubau oder Bestandsanlage – der erste Schritt besteht immer darin, den realen Kundenbedarf möglichst genau zu kennen. Nur so kann die Produktion so dimensioniert werden, dass sie dauerhaft wirtschaftlich arbeitet, ohne unnötige Energie zu verschwenden.
Greenfield: Von Anfang an richtig planen
Bei Greenfield-Projekten – also bei komplett neuen Anlagen oder Werken – bietet sich die einmalige Chance, den optimalen Betriebspunkt direkt von Beginn an zu integrieren:
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Produktionslinien können exakt auf den durchschnittlichen Bedarf ausgelegt werden
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Energieflüsse lassen sich frühzeitig simulieren und optimieren
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Maschinen und Antriebe werden gezielt nach Effizienzkriterien ausgewählt
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Digitalisierung, Sensorik und Automatisierung lassen sich nahtlos integrieren
🎯 Ergebnis: Eine Produktionsumgebung, die ab Tag 1 auf niedrige Energieintensität und hohe Wirtschaftlichkeit getrimmt ist.
Brownfield: Bestehende Prozesse optimieren
Im Brownfield – also in bestehenden Anlagen – ist der Weg zum optimalen Betriebspunkt komplexer, aber genauso lohnenswert:
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Zunächst werden Ist-Zustand und Energieflüsse aufgenommen (z. B. durch Energiewertstromanalysen)
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Ineffiziente Teillastbereiche, Überkapazitäten und Leerlaufzeiten werden identifiziert
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Durch gezielte Nachrüstung (z. B. Frequenzumrichter, Sensorik, neue Steuerungen) können vorhandene Maschinen optimiert werden
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Schulung der Mitarbeitenden spielt eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Umsetzung
🔄 Ergebnis: Deutlich reduzierte Energiekosten bei gleichem Output – oft ohne große Investitionen.
5 Schritte für beide Projektarten
Ob Greenfield oder Brownfield – der Königsweg zur Effizienz folgt fünf bewährten Schritten:
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Bedarfsanalyse: Kundenanforderungen genau definieren
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Energieflussanalyse: Transparenz über Ist-Verbräuche schaffen
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Anlagendimensionierung: Maschinen richtig auslegen
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Steuerung & Digitalisierung: Betriebspunkt automatisiert halten
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Mitarbeitereinbindung: Wissen schaffen, Akzeptanz sichern
Der optimale Betriebspunkt – Ihnen fehlt die Zeit für die Umsetzung?
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Mit Volz-System zur energieeffizienten Produktion
Unsere Berater begleiten Sie gezielt bei der Planung und Umsetzung energieeffizienter Produktionsprozesse. Gemeinsam analysieren wir Ihre bestehende Anlagensituation, identifizieren Einsparpotenziale und entwickeln eine praxisnahe Strategie zur Einführung des optimalen Betriebspunktes.
Ob Greenfield oder Brownfield – wir helfen Ihnen, Ihre Produktion wirtschaftlich und nachhaltig aufzustellen.
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ALLE VORTEILE AUF DEN PUNKT GEBRACHT
OEE trifft Energieeffizienz: Der Schlüssel zur nachhaltigen Produktionsoptimierung
In der industriellen Produktion ist die Gesamtanlageneffektivität (OEE) ein etabliertes Werkzeug, um die maximale Stückzahl in möglichst kurzer Zeit zu erreichen. Der Fokus liegt dabei klar auf der zeitbasierten Nutzung vorhandener Produktionskapazitäten – mit dem Ziel, Stillstände, Leistungsverluste und Qualitätsprobleme konsequent zu minimieren.
Doch was passiert, wenn die Anlagenleistung die tatsächliche Marktanforderung deutlich übersteigt?
Kundentakt vs. Zykluszeit – und warum das wichtig ist
Im Zentrum steht der Vergleich zweier Größen:
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Kundentakt: die Zeit, in der ein Produkt laut Kundenbedarf hergestellt werden muss
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Zykluszeit: die reale Produktionszeit für ein einzelnes Teil
Wenn die Zykluszeit deutlich kürzer ist als der Kundentakt, produziert die Anlage schneller, als es der Markt verlangt. In diesen Fällen – besonders häufig bei unterstützenden Nebenprozessen – wird nicht der OEE, sondern die Energieeffizienz zur entscheidenden Kennzahl.
Der optimale Betriebspunkt: Energie sparen ohne Produktivitätsverlust
Hier kommt der energetische Wertstrom ins Spiel. Er betrachtet nicht nur, wie viel produziert wird, sondern auch, wie effizient die eingesetzte Energie genutzt wird. Besonders in Bereichen mit Überkapazität besteht die Gefahr, dass Maschinen dauerhaft im Teillastbereich laufen – mit überproportional hohem Energieverbrauch pro Stück.
🎯 Die Lösung: Kalibrierung auf den optimalen Betriebspunkt.
Dabei wird die Anlage so betrieben, dass sie möglichst nah an dem Punkt arbeitet, an dem der spezifische Energieverbrauch (kWh/Stück) am niedrigsten ist – ohne die Produktionsziele aus dem Auge zu verlieren.
OEE und Energieeffizienz vereint – kein Widerspruch, sondern Synergie
Während OEE den Fokus auf maximale technische Ausnutzung legt, zielt der optimale Betriebspunkt auf den energieeffizienten Gleichgewichtszustand zwischen Produktionsmenge und Energieeinsatz ab. In der Kombination ergeben sich ganz neue Potenziale:
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OEE im Hauptprozess sichert Produktivität und Liefertreue
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Energieeffizienz im Nebenprozess reduziert Betriebskosten und Emissionen
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Kundentakt als Referenzgröße ermöglicht realitätsnahe Auslegung der Anlagenleistung
📈 Ihr Mehrwert: Durch die integrierte Betrachtung von OEE und Energieeffizienz lassen sich Produktionsprozesse nicht nur schneller, sondern auch nachhaltiger und kosteneffizienter gestalten.
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FAZIT:
Energieeffizient produzieren durch smarte Planung
Durch die gezielte Ausrichtung der Produktion auf den optimalen Betriebspunkt profitieren Unternehmen gleich mehrfach:
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Reduzierter Energieverbrauch pro produziertem Stück
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Kosteneinsparung durch effiziente Auslastung der Anlagen
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Nachhaltigeres Wirtschaften im Sinne von Umwelt und Klimaschutz
volz-system.com unterstützt Unternehmen dabei, ihre Produktionsprozesse systematisch zu analysieren und zu optimieren – für eine energieeffiziente, wirtschaftliche und zukunftssichere Fertigung.
Unsere häufig gestellten Fragen & FAQ (H2)
Das Diagramm zeigt die Energieintensität (kWh pro Stück) in Abhängigkeit vom Produktionstakt (also der Auslastung oder Produktionsmenge pro Zeiteinheit). Es ist eine typische U-Kurve und veranschaulicht drei Betriebsbereiche:
1. Teillast-Bereich (links)
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Niedriger Produktionstakt, aber hohe Energieintensität (kWh/Stück).
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Grund: Grundlastverbräuche (z. B. Pumpen, Lüftung, Steuerungssysteme) laufen auch bei geringer Produktion – dadurch ist der Energieverbrauch pro Stück relativ hoch.
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Ineffizient.
2. Optimaler Betriebspunkt (Mitte)
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Hier ist die Energieintensität am niedrigsten.
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Der Verbrauch je Stück ist minimal, da die Energie am effizientesten auf die produzierte Menge verteilt wird.
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Zielzustand für energetisch optimierte Produktion.
3. Überlast-Bereich (rechts)
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Sehr hoher Produktionstakt, aber die Energieintensität steigt wieder an.
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Grund: Überproportionaler Energieeinsatz z. B. durch:
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ineffiziente Zusatzaggregate
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Überhitzung von Anlagen
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ineffiziente Taktzeiten oder Materialverluste
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Auch ineffizient, trotz hoher Leistung.
Als Instandhaltungs- oder Energieberater können wir damit:
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Betriebsdaten analysieren: Wo befindet sich der Kunde auf der Kurve?
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Lastprofile und Energieverläufe bewerten.
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Optimierungspotenzial beziffern: Wie viel Energie (und Kosten) könnte durch Rückführung auf den optimalen Punkt eingespart werden?
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Empfehlungen ableiten:
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Taktzeiten anpassen
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Maschinenwechselzyklen optimieren
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Prozesse energetisch abgleichen
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✅ In Greenfield-Projekten:
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Nutze das Diagramm zur Modellierung verschiedener Lastszenarien.
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Wähle Maschinen und Prozesse, die auch bei Teillast energieeffizient sind.
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Plane Puffersysteme, um Produktionstakt energetisch konstant zu halten.
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Definiere den optimalen Punkt als verbindliches Ziel im Lastenheft.
✅ In Brownfield-Projekten:
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Erfasse Energie- und Produktionsdaten, um den Ist-Betriebspunkt zu lokalisieren.
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Identifiziere Hauptursachen für Abweichungen (z. B. Teillastbetrieb, Überstunden, ungeplante Stillstände).
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Entwickle Maßnahmen zur Annäherung an das Optimum: Taktung, Wartungsintervalle, Maschinenparametrierung.
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Quantifiziere das Energieeinsparpotenzial als Business Case für Veränderungen.